Das Landesmissionsfest rückt näher: Die Stadt Nagold ist Gastgeberin einer Veranstaltung der Evangelischen Landeskirche Württemberg, die die ganze Welt im Blick hat. Ein Globus als Blickfang, das Motto: »Eine Mission. Eine Welt.«
Inhaltlich werden einerseits aktuelle Themen beleuchtet: Entwicklungshilfe, Bekämpfung von Fluchtursachen und Armut. Andererseits geht es um grundsätzliche Belange in der internationalen Zusammenarbeit und um strategische Überlegungen zum Weitertragen der christlichen Botschaft – Mission ist ein ganzheitliches Anliegen. So sieht es auch Roger Wegurih aus Ghana: »Mission muss dafür sorgen, dass es uns alle besser geht, dass wir alle ein Leben als Ebenbilder Gottes führen können.« Mission gehe in alle Richtungen. Die Kirche aus Deutschland sei für ihn als Afrikaner »wie eine Großmutter, die uns den Glauben gebracht hat«. Und heute kommen die »Enkel« mit dem Evangelium zur »Großmutter« zurück, griff Dekan Ralf Albrecht das Bild auf. Auch Dr. Iwona Baraniec aus Polen sieht Christsein als gegenseitiges Lernen voneinander. »Verschiedene Perspektiven ergänzen sich zu einer Christenheit.« Heike Bostien, Leiterin des »Dienstes für Mission, Ökumene und Entwicklung« innerhalb der Landeskirche, betont die weltweite Geschwisterschaft der Christen.
Wie das Evangelium in die Welt hinaus- und gleichzeitig nach Württemberg und Nagold hineingetragen wird, davon wird das Wochenende am 11. und 12. Juni ein buntes Zeugnis geben. Bischof Jeevan Komanapalli aus Indien wird an der Auftaktveranstaltung in der Wachsenden Kirche sprechen. Aus einer engen Zusammenarbeit mit Partnern aus Württemberg ist dort eine Kirche mit über 150.000 Gemeindegliedern geworden.
Rund um die Stadthalle ist während beider Tage volles Programm geboten: Eine Missionsausstellung von 50 Organisationen, die in Kooperation mit der Landeskirche ihre Arbeit tun, eine Spielstraße für Kinder, das Brot-für-die-Welt-Mobil mit fair gehandeltem Kaffee sowie eine Verpflegungsstation.
In insgesamt 21 Workshops können während des Landesmissionsfests Themen rund um Mission vertieft werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die internationale Zusammenarbeit und auch der Umgang mit Menschen aus aller Welt in unserem Land – Horizonterweiterung in vieler Hinsicht ist geboten. An drei Exkursionen können Besucher Nagolds Geschichte und wichtige historische Persönlichkeiten kennenlernen. Der Samstagabend ist der Musik gewidmet: Das einzigartige Hiskia-Oratorium führt verschiedene Musikstile zusammen sowie Künstler zwischen 13 und 80 Jahren. Alternativ gibt es flotte Dance-Musik mit DJ Faith.
Der Höhepunkt am Sonntagnachmittag wird ein großes Missionsfestival in der Stadtkirche sein: Mit dabei sind Landesbischof Frank Otfried July, Reverend Canon Francis Omondi aus Kenia, die Sängerin Judy Bailey und weitere internationale Gäste. In einer Art Prozession führt der »Sendungsweg« gegen 16 Uhr von der Kirche zum Vorstadtplatz, wo der Schlusspunkt des Landesmissionsfests mit feierlichen Posaunenklängen gesetzt wird. Von dort werden Missionare von Nagold in alle Welt ausgesandt.
Dekan Ralf Albrecht erwartet 600 bis 1000 Menschen – aus Nagold, dem Bezirk, Württemberg und aus aller Welt. »Nach der Landesgartenschau 2012 kann sich Nagold wieder einmal als Weltstadt präsentieren«, betonte Albrecht augenzwinkernd. Eintritt und Verpflegung sind frei. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Landesmissionsfests. In den Kirchengemeinden liegen Programmhefte aus.