Nagold (k-w). Mit Bischöfin Rosemarie Wenner kommt am Himmelfahrtstag die höchste Repräsentantin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland zur Landesgartenschau nach Nagold. Die Theologin aus Frankfurt gestaltet am Donnerstag, 17. Mai, ab 10 Uhr für die Wachsende Kirche den Gottesdienst zum Thema » … wo der Himmel blüht.« Die Feier findet im großen Veranstaltungszelt im Riedbrunnen beim Viadukt statt. Die Region Schwarzwald der Evangelisch-methodistischen Kirche mit Nagold, Altensteig, Baiersbronn, Besenfeld, Dornhan und Freudenstadt lädt außerdem zu ihrem Verbandstag ein.
Rosemarie Wenner ist seit April 2005 die erste Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche außerhalb der USA, die mit der Aufsicht über die Zentralkonferenz in Deutschland beauftragt wurde. »Jesus sei zwar nicht mehr als Mensch auf der Welt, aber überall dort zu finden, wo sich Menschen auf sein Wort einlassen«, so die Theologin. Wo Gemeinschaft nach seinem Willen gestaltet werde, wachse das Reich Gottes, denn aus kleinen Anfängen werde Großes. Dazu passt in den Augen des Nagolder Pastors Jonathan Whitlock das Gleichnis vom Senfkorn im Lukas-Evangelium: Wenn ein Mensch ein Samenkorn in den Garten pflanzt, dann wächst daraus ein Baum. Eine schönere Parallele könne es zur Wachsenden Kirche, dem ökumenischen Projekt der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen auf der Landesgartenschau 2012, nicht geben.
Bischöfin Wenner wurde 1955 in Eppingen geboren. Als »Gemeindekind« habe sie den Glauben an Jesus Christus als eine befreiende, lebenfördernde Kraft kennengelernt. Prägend sei für sie die Zeit des kirchlichen Unterrichts gewesen. »Dort konnte ich meine Fragen an die Bibel stellen und lernte, dass Glauben und Denken zusammen gehören und sich gegenseitig ergänzen«, so die Theologin. Ihr Gemeindepraktikum absolvierte sie in Pforzheim, um anschließend am Theologischen Seminar in Reutlingen zu studieren.
1981 wurde Rosemarie Wenner in Bad Kreuznach ordiniert, um danach als Pastorin ihren Dienst in den Gemeinden Hockenheim, Dreieich-Sprendlingen und Darmstadt zu leisten. Ab 1996 übernahmen sie als Superintendentin die Verantwortung für den Frankfurter Distrikt. Neben der Gemeindearbeit engagierte sich Rosemarie Wenner in der Kinderarbeit und als Co-Redakteurin der Kinderzeitung, arbeitete in vielen Gremien mit und machte eine Weiterbildung in Gestaltseelsorge und Pastoralpsychologie.